Wir sind umgezogen. Mal wieder. Oder auch: Schon wieder. Je nach Gefühlslage. Nach zweieinhalb schönen Jahren am Schulterblatt haben wir unsere Kisten gepackt und sind einmal ums Eck in die Amandastraße gezogen. Vom Erdgeschoß haben wir uns hoch gearbeitet in den fünften Stock. Jetzt sitzen wir direkt unter dem Dach des Mehrgenerationenhauses zusammen mit Freunden in einem großen Atelierraum.
Mein Mann – mit dem ich mir seit knapp fünf Jahren das Büro teile – wollte hier schon vor Jahren mal einziehen. Passte dann aber doch nicht so. Vor gut einem Jahr haben wir uns dann den Kindergarten hier im Haus angesehen. War schön, aber nicht ganz unseres. Im Haus hängengeblieben sind wir trotzdem, weil hier in der Cafeteria von Montag bis Freitag so lecker gekocht wird. Und weil es hier unglaublich nette Leute gibt, mit denen man sehr schnell ins Gespräch kommt. Als dann im Juni das Angebot kam, unters Dach zu ziehen, haben wir nicht lange überlegt.
Nach dem Komplettumräumen unserer Wohnung im Frühsommer hielt sich meine Lust, schon wieder Kisten zu packen zwar schwer in Grenzen. Aber andererseits bietet so ein Umzug ja auch immer die Chance, jede Menge angesammelten Ballast (in diesem Fall Papier, Papier und noch mehr Papier) loszuwerden. Und außerdem mag ich Veränderungen.
Inzwischen sind alle Kisten wieder ausgepackt, alles steht an seinem Platz. Und ich? Fremdel noch ein bisschen mit dem neuen Arbeitsplatz, auch wenn sich gar nicht so viel verändert hat und die neuen Bürokollegen ausgesprochen nett sind. Mal sehen, wie lange es dauert, bis er wirklich mein Platz ist. Und sollte noch einmal ein Umzug kommen: Dann bitte ein eigener Laden im Erdgeschoß mit großen Fenstern und viel zu sehen davor und ganz viel Platz, den ich mir komplett nach meinen Wünschen einrichten kann, am besten inklusive eines kleinen Werkraums und Materiallagers.